Das war die Projektwoche 2019 an der Fachschule für Sozialwesen:

Nachdem Prüfungen und Elementares Musiktheater erfolgreich bewältigt wurden, fand auch in diesem Schuljahr wieder eine Projektwoche statt, in der die angehenden Berufspraktikantinnen und Berufspraktikanten in sehr unterschiedlichen Projekten ihre personalen und methodischen Kompetenzen erweitern konnten.

Die Vorschläge für die Projekte stammen von den Schülerinnen und Schülern selbst, so dass diese hier nach eigenen Interessen und Bedürfnissen sich ihre Themen wählen konnten.

Auf großes Interesse ist das Projekt Kinder-Yoga gestoßen, in dem die Teilnehmerinnen unter der Leitung von Dörthe Hortig mit der Yoga-Philosophie vertraut gemacht wurden und gelernt haben, mit einfachen Übungen selbst Kinder-Yoga-Stunden zu entwickeln.

Im Projekt Tiergestützte Pädagogik ging es mit Nora Hecker-Meßmann samt ihrem tierischen Begleiter darum, die Sprache des Hundes verstehen zu lernen, sich die Bedeutung des pädagogischen Einsatzes von Tieren bewusst zu machen und Spiele mit und für den Hund zu erproben.

Mit gleich zwei Referentinnen, Andrea Fuß und Katharina Lörsch, haben sich die Schülerinnen und Schüler im Projekt Frühpädagogik mit der Interaktionsgestaltung mit Kinder unter 3 Jahren, der Bedeutsamkeit von Mikrotransitionen und Beziehungsvoller Pflege aber auch schwierigen Situationen wie beißenden Kindern auseinander gesetzt.

 

Nach Abschluss der Projektwoche lassen die Schülerinnen und Schüler ihre Erfahrungen aus zwei weiteren Projekten ausführlicher Revue passieren:

Kind S/sucht Familie

Wir haben in der Projektwoche das Thema Suchtprävention/ Kinder aus suchtbelasteten Familien gewählt. Mit Unterstützung unserer Referentinnen, Frau Scholles und Frau Öhl von der Suchtberatungsstelle „Die Brücke“ der Stadt Mainz, haben wir uns erst einmal einen Überblick verschafft, was überhaupt Sucht bedeutet, da Personen von stoffgebundenen ( Alkohol, Cannabis, Heroin, …) und stoffungebundenen Süchten ( Glücksspiel, Internet, Arbeit, Sport, …) betroffen sein können. Kinder aus suchtbelasteten Familien leiden sehr darunter, dass das Hauptaugenmerk meist auf der Sucht liegt und sie dadurch vernachlässigt werden. Auch haben diese Kinder später ein erhöhtes Risiko, selber suchtkrank zu werden. Daher ist eine frühe Prävention wichtig. Wir haben gelernt, wie bestimmte Drogen Auswirkungen auf das Verhalten und das Aussehen von Abhängigen haben. Man muss genau beobachten und sehr vorsichtig und offen mit den Betroffenen umgehen, da diese sich sich schnell in eine Ecke gedrängt fühlen können und sich zurückziehen. Eine Sucht kann erst bekämpft werden, wenn der Süchtige selber einsieht, dass er krank ist. Ein gesundes Sozialgefüge und die Möglichkeit, auch ohne Drogen ein „Hochgefühl“ bekommen zu können, sorgen dafür, dass der Konsum einer Droge nicht automatisch zur Sucht führen muss. Daher müssen Kinder schon frühzeitig lernen, wie sie von sich aus ein solches Hochgefühl erzeugen können. Wir Erzieher haben die Aufgabe, den Kindern im geeigneten Rahmen den nötigen Freiraum zu geben, um sich selbst auszuprobieren. Dabei ist es wichtig, auf die Interessen der Kinder einzugehen und passende Angebote bereitzustellen.

Selbstbehauptung – Selbstverteidigung & deeskalierendes Verhalten

Während der Projektwoche im Rahmen unserer Ausbildung zum/zur Erzieher/in vom 11. bis 14. Juni 2019 haben wir den Kurs „Selbstbehauptung – Selbstverteidigung und Deeskalierendes Verhalten in Konfliktsituationen“ belegt. Unter der Leitung unseres Trainers, Harry Hinzmann, wurden Gewalt und ihre verschiedenen Erscheinungsformen sowie Möglichkeiten der Gewaltprävention einschließlich der rechtlichen Grundlagen von Notwehr und Nothilfe thematisiert. Um selbstsicher aufzutreten haben wir uns unsere Distanzzonen bewusst gemacht und in verschiedenen Übungen erprobt, wie wir selbstsicher mit unserer Stimme und Körperhaltung auftreten und Grenzen aufzeigen können.

Möglichkeiten der Selbstbehauptung und Selbstverteidigung wurden uns aufgezeigt und konnten in praxisnahen Szenarien eingeübt werden. Deeskalationsstrategien in Konfliktsituationen zwischen Kindern, zwischen Kind/Jugendlichem und Erzieher aber auch zwischen Erzieher und Eltern wurden thematisiert, eigene Grenzen und Haltungen bewusst und Strategien in Rollenspielen eingeübt. Genau so haben wir auch praktisch die Intervention in unterschiedlichen Phasen eines gewalttätigen Konfliktes erprobt.

Zusammenfassen können wir sagen, dass es ein körperlich herausforderndes Projekt war, wir uns nun jedoch in der rechtzeitigen Erkennung, Deeskalation und Abwehr von grenzüberschreitendem und konflikthaften Situationen in verschiedenen Praxisfeldern (Hort, Jugendarbeit, Elterngespräch) deutlich sicherer fühlen und geeignete Strategien anwenden können.

Neben dem Dank an unseren Trainer gilt unser Dank auch dem Landessportbund Rheinland-Pfalz, der diesen Kurs finanziell gefördert und damit erst ermöglicht hat.


Katagorie: Allgemein , Bildungsgänge , Fachschule